Geringe Wertschätzung ist ein häufiger Kündigungsgrund. Als Führungsraft Einfühlungsvermögen und Empathie zu zeigen, ist unerlässlich, wenn Du Deine Mitarbeitenden an das Unternehmen binden möchtest. Besonders als junge Nachwuchsführungskraft mit erster Personalverantwortung hast Du aber wahrscheinlich schon genug um die Ohren. Welche Softskills besonders gefragt sind und wie genau Du stets für Motivation in Deinem Team sorgst, erfährst Du in diesem Beitrag.
Loben auf Schwäbisch: Nix g’sagt is g’nug g‘lobt
Aber reicht es wirklich aus, nichts zu sagen, wenn ein Projekt gut gelaufen ist? Wünschen sich Mitarbeitende nicht ab und zu Lob und Wertschätzung von ihrem Vorgesetzten, wenn ein Projekt erfolgreich über die Bühne gegangen ist? Wenn sich sogar ein Kunde über die Arbeiten eines Mitarbeiters lobend äußert? Oder reicht es, wenn Führungskräfte es als selbstverständlich annehmen, wenn die gestellten Aufgaben von den Teams dem Auftrag sowieso entsprechend umgesetzt wurden?
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Es gibt einige Studien darüber, warum Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen kündigen. Das Ergebnis mag jetzt Führungskräfte überraschen:
Denn Mitarbeitende kündigen aus folgenden zwei Hauptgründen:
- geringe Wertschätzung und
- einer schlechten internen Kommunikation.
Und dies sagen mehr als 70 % der Befragten.
Ist es Dir vielleicht auch schon einmal in einer stressigen Situation passiert? Wenn schon wieder einiges schiefgegangen ist?
Und jetzt frage ich Dich: kennst Du diese Situation auch? Wenn diese innere Stimme, die da leise auf der Schulter ins Ohr der Führungskraft zornig verhalten aber unüberhörbar flüstert: „Und gibt’s ihm – den Fehler macht er schon zum 100sten Mal … haaaa und das am besten vor versammelten Team, um es dem Arsch endlich zu zeigen!!!!“ Und Du dich dann zusammenreißen musst, um dieser inneren Stimme keine Chance auf Gehör zu geben?
Im Gegensatz dazu würde mehr Empathie des Vorgesetzten helfen, Mitarbeitende an das Unternehmen zu binden. Und zwar 92% der Mitarbeitenden, also 9 von 10 Teammitgliedern würden bei ihrem Arbeitgeber bleiben, wenn ihr Chef etwas mehr Einfühlungsvermögen zeigen würde (Quelle: Businesssolver).
Überraschung!
Was also nun tun, um die Motivation der Mitarbeitenden hoch zu halten?
Damit Du Deine besten Mitarbeiter und hochqualifizierten Leistungsträger im Betrieb hältst, solltest Du deren Wunsch nach Wertschätzung und einer funktionierenden internen Unternehmenskommunikation sehr ernst nehmen.
Denn unzufriedene Mitarbeiter sind unproduktive Mitarbeiter.
All die folgenden Dinge haben neue Nachwuchsführungskräfte in ihrem Studium gelernt oder zumindest davon gehört:
GANNT-Diagramme, Erstellung von Laborberichten, Life Cycle Management, SWOT-Analysen, Statusberichte, Schnittstellen, Meilensteine als wichtige Parameter für das Projektmanagement. Analysen von Produktionsdaten und Manpower. Kosten und Zeiten werden mit verschiedenen Tools aufgezeigt. Und so weiter ... sie sind fachlich wirklich sehr gut ausgebildet. Sind mit der digitalen Welt und dem Internet aufgewachsen. Haben viele neue Ideen.
Jede Führungskraft hat die Erwartung der Chefetage so weit wie möglich zu erfüllen. Und dabei kommt jetzt kurz ZDF ins Spiel: Zahlen, Daten, Fakten – das Controlling lässt grüßen.
Aber wer wickelt denn nun Projekte ab?
Es sind Menschen, die Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen. Daher ist es die wichtigste Aufgabe einer jeden Führungskraft, die richtigen Mitarbeiter auszuwählen, in das passende Aufgabengebiet einzuschulen und zu motivieren.
Menschen sind keine Roboter, die auf Knopfdruck immer die gleichen Aufgaben in gleichbleibender Qualität ausführen.
Und hier sind die Soft Skills einer Führungskraft gefragt – Fertigkeiten, die nicht so einfach vermittelt werden können.
Damit Projekte wie am Schnürchen läuft, sind mit viel Einfühlungsvermögen die passenden Mitarbeitenden für die richtigen Aufgaben aufeinander abzustimmen.
2 krasse Beispiele für Fehlbesetzungen: Versuche doch einmal einen IT-Netzwerktechniker in der Buchhaltung einzusetzen – wird eher nicht funktionieren! Oder eine Uhrmacherin als Hebamme – in Notfall ok, aber sicher nicht im Alltag einer Gebärklinik.
Leider bleibt die Schulung der Soft Skills gerade bei jungen Führungskräften viel zu häufig auf der Strecke. Und die Zeit dafür, dieses neu gewonnene Know-How auch am Mitarbeitenden anzuwenden. Dabei sind es genau diese „weichen“ Kompetenzen, die es braucht, um Menschen zu führen.
Viele gerade neue Führungskräfte raufen sich die Haare und fragen verzweifelt: „Wie soll ich denn das alles unter einen Hut bringen?“, „Wie soll ich mein Team motivieren?“, „Eigentlich hätte ich auch noch gerne Zeit für meine Hobbys, für meine Familie, für meine Freunde …!“ „Wo bleibt meine Work-Life-Balance?!“ … sind gestresst und sie fühlen sich selbst wie ausgequetschte Zitronen. Umso mehr eine neue Teamleitung in einer Sandwichposition.
„Aber wie halte ich meine Mitarbeitenden? Wie binde ich mein Team ans Unternehmen?“ fragst Du Dich jetzt.
Zuerst ein kurzes Zwischenfazit: Gehalt sichert die Lebensgrundlage, dient aber nur marginal zur Mitarbeitermotivation.
Gerade für Newcomer und junge Nachwuchsführungskräfte mit erster Personalverantwortung ist das Thema Mitarbeitermotivation mit vielen Stolperfallen gespickt. Die gute Nachricht kommt sofort: diese Soft Skills können gelernt und trainiert werden.
Mein heutiger Tipp für dich:
Nimm dir jetzt Zeit für die Entwicklung dieser, Deiner Soft Skills, damit Du Dein Team besser und schneller wertschätzend und zielorientiert führen kannst. Besprich Dich mit Deinem Vorgesetzten, damit Du ausreichend Zeit hast, um Dein Team zu führen. Denn damit ersparst du deiner Firma hohe Kosten bei Krankenständen und Einarbeitungsphasen. Denn eine hohe Mitarbeiterfluktuation wird sinken, wenn sich Deine Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen wertgeschätzt fühlt und die interne Kommunikation und die Abläufe besser und transparenter werden.
Offenheit, der Wille zu reflektieren und Neues auszuprobieren und ein zu üben gewinnen immer.
Mitarbeiterbindung ist in Zeiten des Fachkräftemangels immens wichtig: den frustrierte, demotivierte Mitarbeitende nehmen unendlich viel Know-How mit; dies fehlt dann in der Firma. Niemand ist mehr da, denn man fragen könnte, wenn ein kniffeliges Problem auftritt und eine komplexe Herangehensweise erforderlich ist.
Was ich immer wieder gerade bei jungen Nachwuchsführungskräften vermisse: das Feingefühl, das Mitschwingen können um gegenseitiges Vertrauen aufzubauen.
Darum: übe Dich als neue Führungskraft in Small-Talk.
Denn eine gemeinsame persönliche und emotionale Basis fördert das Betriebsklima und die Motivation im Team. Du hinterlässt einen positiven Eindruck bei Deinem Gegenüber.
Fazit: Dieser Sympathiefaktor ist entscheidend für Deinen Erfolg.
So funktioniert es ….
Plane ein kurzes Zeitfenster von maximal 10 Minuten täglich ganz bewusst in Deinem Kalender ein. Damit Du daran denkst eine gemeinsame Basis aufzubauen. Also wenn Du mit wieder mit einem deiner Teammitglieder oder Kollegen und Kolleginnen oder Kunden oder Lieferanten oder der Chefetage oder einer fremden Person zu tun hast, denk daran: 3-5 Minuten Small Talk im Vorfeld des tatsächlichen Themas, dienen Dir als Sympathiefaktor und sind entscheidend für Deinen Erfolg!
Übrigens, falls Du einige Argumente benötigst, um die Chefetage davon zu überzeugen, in Deine Entwicklung als neue Führungskraft zu investiert, gebe ich Dir folgende Auflistungen an die Hand.
Folgenden Nutzen hat die Geschäftsleitung von deiner persönlichen Weiterentwicklung:
Also den Kopf in den Sand stecken und nicht in die Weiterentwicklung der jungen Führungsriege zu stecken ist einfach zu kostspielig und nervenaufreibend!
Ich freue mich, wenn Du liebe Leserin, lieber Leser mich an Deinen Erfahrungen zum Thema Mitarbeitermotivation teilhaben lässt.
Schicke mir doch eine Nachricht in mein E-Mail Postfach hallo@think-doll.de.
Ich freue mich von Dir zu hören!