Darauf sollte eine junge Führungskraft bei der Generation der Babyboomer (Geburtsjahr 1956 bis 1965, je nach Experten bis Ende der 1960er Jahre) achten. Wie das geht? Heute erfährst Du mehr …
„Lern was Gscheit’s, damit’st späda an sicheren Job host“ – war der Satz, den mir in meinen Teenager-Jahren regelmäßig meine Eltern und Großeltern gebetsmühlenartig vorgesagt haben. Denn im Gegensatz zu heute war der Arbeitsmarkt überschwemmt von unzähligen anderen Teenies, die in den 1980Jahren und Anfang der 1990ern auf den Arbeitsmarkt gedrängt haben.
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Heute spricht man von Arbeitnehmermarkt, damals war es definitiv der Arbeitgebermarkt.
Ich gehöre der Generation der geburtenstarken Jahrgänge zwischen Mitte der 1950 bis Ende der 1960 an. Den sogenannten Baby-Boomern. Es gab so viele von uns.
Mit der Einführung der Pille kam es dann zum Pillenknick und hat dem Babyboom ein Ende gesetzt.
Noch ein bisschen mehr Hintergrundwissen über Deine älteren Teammitglieder gefällig? Damit Du als Führungskraft deine „Oldies, but Goldies“ besser einordnen kannst:
Meine Generation - die erste Nachkriegsgeneration - ist geprägt von einer weitgehend antiautoritären Erziehung. In den 1980 waren wir als „Kinder der 80er“ Teil der Friedens- und Umweltbewegung.
Hier dazu ein kleiner Einblick in mein eigenes Nähkästchen:
der Film „Gandhi“ von Richard Attenborouch mit Ben Kingsley in der Hauptrolle zum Thema Unabhängigkeit und Frieden, hat mich fasziniert. Er kam 1982 in die Kinos. Und er hat mich echt geflasht, als ich ihn das erste Mal im Kino sah. Ich habe diesen Film übrigens mehrmals gesehen.
Im Film wird die Lebensgeschichte des indischen Unabhängigkeitskämpfers Mahatma Gandhi erzählt.
Mit 16 Jahren habe ich die ersten Schritte ins Computerzeitalter gemacht und rudimentär Grundlagen der Programmierung gelernt …. Lang ist’s her … mittlerweile gibt es unzählige Computersprachen für die verschiedensten IT-Anwendungen am Markt. Ich sag’s gleich: Programmierung war nie mein Ding.
Und als ich nach meiner Elternzeit als Familienmanagerin von 4 Kids wieder in die Berufswelt zurückkehrte, das war so um den Jahrtausendwechsel herum, war das Internet bereits in den Büros angekommen und etabliert.
Die Angst saß mir im wieder im Nacken. Denn dieser Satz „Lern was Gscheit’s, damit’st späda an sicheren Job host“ meiner Eltern und Großeltern hat mich geprägt und letztendlich zum lebenslangen Lernen und meinen Fort- und Weiterbildungen geführt. Wie bei vielen anderen der Babyboomer auch, ist mein Lebenslauf somit voller Brüche.
Was ich Dir heute als junge Führungskraft mit auf den Weg geben möchte, wenn es um die Führung von älteren Teammitgliedern geht?
Hier sind ein paar Punkte, die ich dir ans Herz legen möchte:
Sei Dir bewusst, dass unterschiedliche Generationen jeweils anders ticken. Lerne daher die Charaktere Deiner Mitarbeitenden einzuschätzen.
Denn: Führung ist zu weil eine sehr verzwickte Angelegenheit. Und nicht nur junge Führungskräfte – sondern auch alte Hasen - stehen vor der Herausforderung, ihr Team – jung wie alt, Männer wie Frau, aus unterschiedlichen Herkunftsgebieten – souverän zu führen.
Denk als neue Teamleitung daran: Wie bei so vielen anderem im zwischenmenschlichen Beisammensein, steht gegenseitiger Respekt und die Begegnung auf Augenhöhe ganz oben.
Denn egal, wie alt Du bist: Du wirst letztendlich nur respektiert, wenn Du Dein Gegenüber respektierst.
Es klingt vielleicht jetzt schräg: Dein älterer Mitarbeiter könnte Dein Papa oder Deine Mama oder gar Dein Opa oder Deine Oma sein.
Alleine bedingt durch die Anzahl der Lebensjahre, hat Dein*e Mitarbeiter*in bereits viel Lebenserfahrung gesammelt. Man hat Erfolge gefeiert und einige Schlappen erdulden müssen. Man weiß, wo es langgeht.
Und jetzt wirst Du ihm oder ihr als neue Teamleitung vor die Nase gesetzt und man denkt sich:
Und jetzt kommt so ein „Jungspund“ und will einem sagen, wo es langgeht. Hach, dem zeigen wir es einmal!
Die Situation ist also nicht nur für Dich als junge Führungskraft schwierig. Es bewirkt auch ein total seltsames Gefühl für die lang eingesessenen Mitarbeitenden, die schon beinahe zum Inventar gehören.
Führ Dir vor Augen:
Die Werte, die Erziehung, der „gute Ton“, die Technik, all das hat sich im Laufe der Jahre geändert.
Wie kannst Du nun als neue Führungskraft die Erfahrungen und die Stärken Deiner älteren Mitarbeitenden aktiv einsetzen?
Meine Empfehlung, meine Vitaminspritze an dich als junge Nachwuchsführungskraft ist daher folgende:
Im ersten Einzelgespräch zum einander Kennenlernen diese „seltsame“ Situation ganz offen ansprechen.
Vielleicht magst Du ja als Gesprächseinstieg beim ersten Mitarbeitergespräch locker flockig genau diesen Satz einmal ausprobieren?
„Sind Ihnen solche Gedanken auch schon einmal durch den Kopf geschossen oder hat sie Ihnen jemand bei einem Bier geflüstert? „Und jetzt kommt so ein „Jungspund“ und will einem sagen, wo es langgeht. Hach, dem zeigen wir es einmal!“ ….?!?“
Das entspannt und bewirkt sicherlich den einen oder anderen (verlegenen) Lacher …
Mach unbedingt klar,
- wie wichtig Dir der Erfahrungsschatz des älteren Teammitglieds ist und
- dass dessen Know-How unabdingbar für den Erfolg des ganzen Teams ist.
- Anerkenne die geleistete Arbeit.
- Lerne zu vertrauen! Ältere Arbeitnehmer wissen, was sie tun und wie sie es tun und wann sie es am besten tun.
Dein unbezahlbarer Nutzen als Nachwuchsführungskraft?
Wenn es Dir mit viel Fingerspitzengefühl gelingt, die richtigen motivierenden Worte zu finden, um die alte Riege in den letzten Jahren zu motivieren und an der Stange zu halten, dann bleibt wertvolles Know-How in Deinem Team und letztendlich im Unternehmen erhalten. Das hilft letztendlich Dir als Führungskraft am allermeisten und bringt dich weiter. Deine Zahlen stimmen.
Wenn Du Dir noch unsicher bist, wie Du so ein Gespräch führen kannst, dann lass uns miteinander sprechen.
Ich helfe Dir gerne weiter!
Vereinbare einen Termin mit mir! Ich freue mich auf unser Gespräch!