#19 Keine Zeit als Führungskraft. Wenn Du das Gefühl hast, nichts erledigt zu bekommen

Ein Meeting jagt das nächste, ständig klingelt das Telefon oder jemand steht in der Tür.

Du bist Nachwuchsführungskraft und hast am Ende des Tages das Gefühl, dass du nicht erledigt bekommen hast?

Je klarer du als Führungskraft das Ziel für deine Abteilung vor Augen hast, desto gelassener wirst du mit den Stürmen der tagtäglichen beruflichen Herausforderungen umgehen.

Und du wirst den Fokus auf das Ziel ausrichten und dich weniger ablenken und aus dem Tritt bringen lassen. Wie dir das gelingt, erfährst du in dieser Episode.

Kennst Du das auch? Du hast gefühlt den ganzen Tag nix geschafft und nix erledigt. Du hast das Gefühl schon wieder 10 bis 12 Stunden nur herumgetrödelt, nur telefoniert zu haben. Bist den lieben, langen Tag in Besprechungen gesessen.

Da hat man doch tatsächlich bei Antritt als Führungskraft die neu hinzugekommene Personalverantwortung mit einem „Hallo“ begrüßt. Super cool: Mehr Geld, mehr Prestige, die nächste Karrierestufe.

Du hast gedacht, die täglichen Aufgaben bestehen ja eigentlich aus denselben Tätigkeiten wie vorher: zum Beispiel Angebote schreiben und/oder sich weiterhin kniffeligen technischen Details zu widmen. Nur zusätzlich einmal im Monat den Dienstplan schreiben und als höchstes der Gefühle - ein Mitarbeitergespräch jährlich zu führen.

Und jetzt das!

Du bist Nachwuchsführungskraft und hast das Gefühl, dass Dir heute schon wieder jeder und jede die Tür einrennt und Du gefühlt zu nichts kommst?

Chefs sind auch nur Menschen und brauchen ein Ziel samt Struktur vor Augen

Je klarer Du als Führungskraft das Ziel für deine Abteilung vor Augen hast, desto gelassener wirst Du mit den Stürmen der tagtäglichen beruflichen Herausforderungen umgehen. Und du wirst den Fokus auf das Ziel ausrichten und dich weniger ablenken und aus dem Tritt bringen lassen.

Du kannst immer wieder deine Aufgaben am Ziel ausrichten.

Gerade jetzt in Zeiten der Unplanbarkeit, der Pandemie und des aktuellen Kriegs in der Ukraine. Diverse Sachverhalte, die für immer neue und unliebsame Überraschungen sorgen. Zum Beispiel extrem lange Lieferzeiten bei dringend notwendigen Teilen für die Fertigung, fehlendes Fachpersonal, demotivierte Lehrlinge.

Die Theorie kling gut. In der Praxis schaut es ganz anders aus

Aber natürlich gibt niemand zu, dass man keinen Plan hat und (manchmal) wirklich überfordert ist. Wenn die Topebene eine höhere Produktivität verlangt und über Einsparungen nachdenkt.

Dein ehemaliger Lieblingskollege und jetziger Mitarbeiter schon lange Fehler macht und nach Alkohol stinkt, aber Du Dich nicht traust, ihn darauf anzusprechen.
 
Die vollen Auftragsbücher nicht abgearbeitet werden können, weil die Sub-Lieferanten derzeit Lieferzeiten jenseits von Gut und Böse haben und auch keine Fixpreise abgeben können und wollen.

Auch ich kenne dies aus eigener Erfahrung und möchte Dir meine Geschichte erzählen.

Ganz zu Beginn meiner Laufbahn als neue Abteilungsleiterin im Innendienst für den Verkauf von Materialien für die Bestückung von Leiterplatten war ich begeistert und voller Tatendrang. Ich war in meinen frühen 20igern und wollte allen beweisen, was ich so drauf habe.

Ich war stolz, als junge Frau in einem technischen Bereich, wo zu 95% Männer arbeiteten, einen so verantwortungsvollen Job im technischen Bereich, wo es um die neue Technologie – den PCs und der Automatisierung ging, ergattert zu haben.

Meine 3 Mitarbeiterinnen, für die ich nun Chefin war, zeigten mir sehr bald die rote Karte.

Und vor allem: was absolut nicht funktioniert in der Mitarbeiterführung.

Nach 2 Monaten wollte ich bereits das Handtuch werfen … ich war wütend – auf mein Team. Ich war erschöpft und ratlos. Voller Selbstzweifel fragte ich mich: „Schaffe ich das überhaupt?“ „Bin ich zu doof dazu?“ Chips vor dem Fernseher und mein Sofa wurden meine besten Freunde.

Unterstützung durch meinen damaligen Chef und Geschäftsinhaber hatte ich überhaupt keine.

Hier hätte ich mir gewünscht, ab und zu Tipps zu bekommen.

Ich hatte das Gefühl, meine Mitarbeiterinnen warteten nur darauf, dass ich stolpere und das Handtuch werfe. Und da hat sich mein Überlebenswille durchgesetzt – ich habe weitergemacht, weitergelitten und weitergekämpft. Ich habe Bücher zu Mitarbeiterführung und Selbstorganisation verschlungen. Und diese langsam verstanden und umgesetzt.

Und ab und an stolperte ich über Sprüche. Diese geben mir immer wieder einen Fingerzeig, was gerade dran ist.

Bei Laotse war es dieser Spruch: „Verantwortlich ist man nicht nur für das, was man tut, sondern auch für das, was man nicht tut.“

Damit Du nicht mehr gefühlt am Ende eines Arbeitstags meinst, nix getan zu haben gebe ich Dir heute eine Abkürzung mit auf dem Weg.

Meine heutige Vitaminspritze für Dich lautet:

Schließe täglich deine Bürotüre für 60 Minuten und schalte Deine Telefone (sei es Festnetz oder Mobil) aus. Und arbeite die wichtigsten Dinge in dieser Zeit ab. Gib Deinem Team Bescheid, dass Du erst wieder in einer Stunde für sie da bist.

Dein Kalender dient Dir und nicht umgekehrt!

Pack den Stier bei den Hörnern und erledige unangenehmen Aufgaben möglichst schnell.

Stelle Dir vorab folgende Frage:
wann bin ich am effizientesten und kreativsten?
 
Denn wenn Du weißt, wann Dein Biorhythmus Dich am besten fokussiert arbeiten lässt, dann plane ein passendes Zeitfenster von 60 Minuten in Deinem Kalender ein, um ungestört die wichtigen Dinge abzuarbeiten.

Ganz wichtig: eines nach dem anderen erledigen. Alles andere ist zeitraubend und fehleranfällig.

Spruch von einer unbekannten Person:
„Es ist wie es ist. Aber es wird, was du daraus machst.“

Meine Einladung heute an dich, meine Vitaminspritze einmal für eine Woche auszuprobieren und dann zu überlegen,

Ich freue mich auf deine Rückmeldung dazu!

Ich freue mich darauf, dir in Episode #20 zu zeigen, wie eine Planung in ungewissen Zeiten wie diesen aussehen kann.